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XP Deus X35 Suchspulen – Pro und Contra [Update Rel. 2.18]

Seit dem 1. August 2018 sind neue Suchspulen für den XP Deus verfügbar. Die neue Suchspulenserie trägt die Bezeichnung X35.
Laut Hersteller sollen diese dann zukünftig die Deus Suchspulen mit 4 Frequenzen ablösen. Die X35 haben 35 Einzelfrequenzen, die aber nicht durchgängig zu schalten sind.
Gleichzeitig mit der Einführung der neuen X35 Spulen wird es auch ein weiteres Softwareupdate geben, nämlich die 5.0 (ich bezeichne die in der Folge aber lieber als 5.x).
So weit – so gut.

Aktuell werden sehr viele gebrauchte „alte“ XP Deusspulen verkauft. Die meisten Privatverkäufer denken sich wohl das ihre alten Spulen bald nichts mehr wert sind und der Zeit hinterherhinken.

Das was XP verspricht hört sich im ersten Moment ja auch sehr verlockend an:

Technische Daten und Ausstattung: (vorläufige Angaben*)
Akkukapazität pro Ladung je nach Frequenz und Sendeleistung ca. 16-21 Stunden
35  Frequenzen/Unterfrequenzen in den Bereichen
3.7 bis 4.4kHz
7.1 bis 8.4kHz
10.5 bis 12.4kHz
15.2 bis 17.8kHz
23.5 bis 27.7kHz
Die Sendeleistung ist in einigen Frequenzbereichen (Programmabhängig) einstellbar
Spezial-Feature „Sendeleistung BOOST“ – nur bei 3,7 Khz möglich

Ansonsten bleibt alles andere beim alten, sprich Akku eingebaut, Ladung wie gehabt via Clip.
Was ich nicht verstehe ist, warum XP beim neuen Programm der RC (Deus Fernbedienung) immer noch keinen Modus zur Lautstärkeeinstellung spendiert hat, es sei denn das wäre technisch nicht möglich – auf jeden Fall Schade.

Das V5.x Programm beinhaltet zusätzliche Menüpunkte die in der Hauptsache für den WS4 und WS5 Funkkopfhörer mit der X35 Spule (Light-Version) gedacht sind wie:
• Reaktionszeit ändern
• Sendeleistung ändern (Programm/Frequenzabhängig)
• Automatischer Bodenabgleich möglich
• Eisenlautstärke ändern (Programmabhängig)
• Frequenz ändern mit Unterfrequenzen in +/-3 Schritten
• Audio Response ändern (Programmabhängig)

Darüber hinaus wird es auch eine aktualisierte neue Bedienungsanleitung geben. Bei der deutschen Übersetzung habe ich fachtechnisch ein bisschen mitgewirkt.

Warum Pro und Contra?
Ich kürze die Antwort jetzt mal minimalistisch runter, obwohl es darüber bestimmt deutlich mehr auszuführen gäbe.

  • Die bisherigen Spulen sind in der Kombination mit der Software V3.2 und V4.1 ausgereift. Sprich – die bekannten Kinderkrankheiten die es in der V3.0/V3.1/V4.0/V4.1 Beta noch gab, sind weitgehend ausgemerzt.
    Das Ergebnis ist: Bei vernünftiger Einstellung des Deus, haben wir sehr gute Laufruhe, gute Metallerkennung und sehr gute Tiefenleistung, selbst in der Lightvariante mit den Funkkopfhörern ohne RC.
  • Dagegen haben wir eine komplett neue Spulenserie mit neuer Elektronik und mit einer bis jetzt noch nicht im großen Stil getesteten Software V5.0
    Meine Langzeiterfahrung sagt mir das dies auch garantiert nicht der letzte Index ist – daher 5.x

Außerdem stelle ich noch folgende Fragen:
Wer hat in der Vergangenheit seine Frequenzen geändert und wenn ja, bei welchen Gelegenheiten? Ist es jedem klar was die Frequenzänderung – nach oben, oder unten – bewirkt? Was macht ihr mit 35 einzelnen Frequenzen? Welche wählt ihr für welche Suche aus?

Zum Schluss möchte ich noch auf das neue Feature „Sendeleistung BOOST“ kurz eingehen.
Ein alter Hut – könnte ich das auch überschreiben. Das gab es schon zu Zeiten wo es nicht mal Digitalanzeigen bei Metalldetektoren gab!

Bei der Boost-Funktion wird die Sinus-Sendeleistung im unteren Frequenzbereich angehoben und zwar kräftig. Hier sollten sich dann Träger von Herzschrittmachern auch schon Gedanken machen dürfen.
Im Medium Luft oder in hellen mineralarmen Böden oder in hellen Sandböden kann man damit dann tatsächlich auch tiefer orten.
Auf Grund der niedrigen Arbeitsfrequenz (ca. 4 Khz) geht aber die Kleinteilempfindlichkeit deutlich in den Keller so dass der „BOOST“ wohl in der Hauptsache für Militariasucher in Berlin/Brandenburg oder in der nördlichen Landesteilen interessant sein dürfte.
Bei der Suche nach Münzen und anderen Kleinteilen bringt das im Regelfall keinen Vorteil.
Ist der Boden dazu noch mineralisch, ist man gut beraten den BOOST zu deaktivieren, da es sonst zu erheblichen Störungen führen kann, unterstützt durch die grundsätzliche Empfindlichkeit auf Störquellen im unteren Frequenzband.
Der BOOST ist im Grunde genommen aber auch nichts anderes als eine gepimpte Sendeleistungserhöhung wie er schon immer im Deus vorhanden war.
Siehe dazu auch die Bedienungsanleitung Deus v3 – Seite 38

Aktuell ist bereits das erste Update des V5 Update erschienen – die V5.1 (Stand 03.08.18) und ganz frisch die V5.2 (Stand Oktober 18) was aber immer noch nicht das Ende der Fahnenstange sein dürfte….

Persönliche Erfahrungen und Einschätzung der X35 Spulen
Nachdem ich beide X35 Spulen (22,5+28 cm) ausgiebig getestet habe, komme ich zu dem vorläufigen Schluss das man keine wesentlichen Vor- oder Nachteile bei der X35-Serie hat.
Das Verhalten im bisherigen Frequenzspektrum von 4-18 Khz ist gefühlt gleich der bisherigen Spulenserie, auf Grund diverser Softwareupdates ist die Laufruhe etwas besser, aber das merkt man auch nur bei Vollausreizung des Deus mit entsprechender Programmanpassung. Im oberen Frequenzbereich ab 23,5 KHz ist (wie bei den HF-Spulen) ein Mehrgewinn an Tiefe auf kleine Metallobjekte nur bei gering mineralisierten Böden zu bemerken. Im Goldfeldprogramm und bei den 4 Allmetallsuchprogrammen der RC kann man (ebenfalls wie bei den HF-Spulen) in hoch mineralisierten Böden mit einem Tiefengewinn rechnen.
Ein klarer Gewinner dürften aber in jeden Fall die Nutzer der Light-Variante mit dem WS4 Funkkopfhörer und optionaler Gestänge/Armbandhalterung sein, da mit der X35-Serie hier deutlich mehr an Tiefe und Objektinformation auf Grund der erweiterten Einstellungen möglich ist, auch wenn diese Einstellungen nicht so einfach und übersichtlich vorzunehmen ist wie mit der RC.

Noch was: Die 28×34 X35 DD habe ich nicht getestet. Dies vor allem aus dem Grund weil diese Spule immer noch als Zusatzspule zu werten ist. In erster Linie auf Grund des deutlichen Mehrgewichtes  aber auch wegen der schlechteren Signaltrennung bei kleinen Objekten auf Grund der größeren Spule.

So, das war es erstmal wieder – ich denke das hier das letzte Wort aber noch nicht geschrieben wurde…