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XP DEUS/ORX HF-Spulen – Erfahrungen und Eindrücke [Update]

Vor ein paar Wochen (2017) haben wir die neue 13×24 cm elliptische HF-Goldprospekting DD-Spule  geliefert bekommen. Vorher war bereits die 22,5 cm HF-Goldprospekting DD-Spule verfügbar.
Wir haben beide Suchspulen in gering bis stark mineralisierten Böden getestet und möchten hier unsere Erfahrungen, Eindrücke aber auch Tipps zur An- und Verwendung mitteilen.

Letzte Aktualisierung: 07/2021 (Die Grundversion stammt vom Aug. 2017)

Einleitung und bestimmungsgemäße Verwendung der DEUS/ORX HF-Spulen
Die neuen HF-Spulen für das XP Deus/ORX-System wurden in erster Linie zur Suche nach Naturgold (Nuggets) entworfen. Darüber hinaus eignet sich dieser Spulentyp – unter gewissen Voraussetzungen* – aber auch zur optimierten Antiksuche, also zur Suche nach überwiegend kleinen Metallobjekten. Ebenso ist der neue Spulentyp für die Suche nach Meteoriten und gediegenen Erzen im Gestein verwendbar.
Für die Suche nach Militaria und ähnlich größeren und/oder tiefer liegenden Metallobjekten sind diese Suchspulen NICHT gedacht resp. geeignet!
Dies hängt vor allen mit den überwiegend sehr hohen Arbeitsfrequenzen zusammen und natürlich auch mit der Spulengröße.

Die 22,5cm HF-DD Spule mit dem Frequenzbereich von rund 13-59 Khz kann als Allroundsuchspule verwendet werden, hier als Erweiterung zum Beispiel zur oft verwendeten 28 cm DD-Spule mit 4-18 Khz Arbeitsfrequenz. Sie erweitert das Deus/ORX-System hier vor allem in Punkto Arbeitsfrequenz, wo z.B. auch schon mit der Standart-22,5er Suchspule gerne gearbeitet wurde. Auf Grund der Spulenfläche kann mit etwas mehr Eindringtiefe bei kleineren bis mittleren Metallobjekten gerechnet werden, jedoch geht diese auf sehr kleine (winzige) Metallobjekte nicht so tief.
Wo sich jetzt die Frage stellt – Was ist klein?
Bei der 22,5er HF-Spule bedeutet „klein“ z.B. Münzgrößen unter 1 Eurocent. Oder Flächen von 6 x 6 mm aufwärts – bei hoher Frequenz. Bei Nadeln oder ähnlich dünnen/länglichen Metallobjekten  ist die Länge zweitrangig auch hier zählt vor allem Fläche. Da hingegen spielt es kaum eine Rolle ob das Metallobjekt sehr dünn ist oder hochkant oder schräg im Boden steckt – Im Gegenteil – hochkant im Boden befindliche Objekte werden oft besser detektiert als flach liegende. Dies schuldet sich aber nicht aus der Spulenart sondern in erster Linie aus der Frequenz (grundsätzlich ab 10 Khz aufwärts). Daher führt es bei uns auch nur zum Kopfschütteln bei Vergleichstests, zwischen der Standard und HF-Spule, wie man sie z.B. bei Youtube findet. Diese haben mehr mit Marketing als mit „physikalischer Realität“ zu tun…

Zum Thema: Test der Klein- und Kleinstteilempfindlichkeit – gibt es jetzt auch einen neueren Blogbeitrag.

Die elliptische 13x24cm HF-DD Spule mit dem Frequenzbereich von rund 13-81 Khz kann als Spezialsuchspule bezeichnet werden, dessen allererste Bestimmung die Naturgoldsuche und die Suche nach Erzen ist und bleibt. Darüber hinaus eignet sich die neue elliptische DD-Spule auch zur gezielten Suche und Nachsuche nach kleinsten (winzigen) Metallobjekten im Oberflächenbereich, vorzugsweise im Modus Allmetall (Deus „Goldfeld“/ ORX Gold-Programme). Unter „winzig“ darf man hier Objektgrößen von 2x2mm aufwärts annehmen, dies wieder – bei hoher Frequenz! Wer also zum Beispiel gezielt 2,4mm Blei-Schrotkugeln oder kleinste Fetzen Alufolie sucht, ist mit der elliptischen Suchspule sehr gut beraten

Aaaaaber….
Aber deshalb – weil man sich nicht einfach eine HF-Suchspule draufmachen kann in der Hoffnung, nun fliegen einem die Münzen oder auch Goldnuggets nur so zu. Schön wäre es, aber unsere größter Feind – die Physik – stellt sich da ganz breitbeinig in den Weg!
Ich will jetzt hier nicht zu sehr ins Eingemachte gehen, das langweilt eh die meisten, auch wenn das Wissen um die physikalischen Grundlagen der Metalldetektion für einen erfolgreiche Suche sehr wichtig ist.

(*)Man muss folgendes wissen und beachten:

Das im mineralisierten Boden in allen Diskriminator-Programmen des XP DEUS/ORX bei steigender Frequenz die Ortungstiefe insoweit abnimmt als das, (durch die Mineralisation), ein Camouflage-Effekt entsteht der aus einem Buntmetallsignal ein Mischsignal (Eisen/Buntmetall) macht oder im schlechtesten Fall nur noch ein reines Eisensignal übrigbleibt.

Unter der Voraussetzung das der Eisenton überhaupt eingeschaltet ist. In den meisten Fällen kommt dann auch keine aussagekräftige Leitwertanzeige mehr zu Stande, im günstigsten Fall springen die Leitwerte lustig hoch und runter, oder zeigen „00“ an oder gar nur „–“ an.

Anders sieht das zum Beispiel in den Goldsuchprogrammen aus:
Hier nimmt der mineralisierte Boden zwar etwas Tiefe weg, aber grundsätzlich kommen alle Metalle akustisch, aber ohne Tonunterscheidung, zur Anzeige da kein Disk vorgeschaltet wurde. Die Leitwertanzeige macht hierbei das gleiche wie im Diskmodus, nur auf Grund der internen Parameter der Gold-Programme, werden Leitwerte teilweise früher, oder in größerer Tiefe angezeigt, das ist aber von Fall zu Fall verschieden.

Ach ja…der V4 Disk (DEUS)
Seid der V4.x lässt sich der DISK auf Negativwerte stellen, also unter Null. Wenn Ihr nicht wisst was da passiert dann lasst um Himmelwillen die Pfoten von dieser sehr speziellen Einstellung! Am besten den Bodenfilter auf „minus 1“ und den Disk auf unter Null – und den Bodenabgleich auf sagen wir mal 80 stellen – und dann wundern dass die Kiste nur noch Fehlsignale produziert :roll:
Ok – zurück zum eigentlichen Thema.

HINWEIS: Der numerische Wert den man beim Deus und beim ORX für den Bodenabgleich nutzt hat keine Aussagekraft im Bezug auf die tatsächliche Bodenmineralisation. Es ist ein Zahlenwert der laut XP einen Phasenwinkel angibt. Das bedeutet das ein Boden z.B. mit dem gemessenen Wert 75 – deutlich mineralischer sein kann – als ein Boden mit dem Wert 87.  Ausschlaggebend ist hier (bei der Fernbedienung) die dafür bestimmten Balkenanzeigen! Um so mehr dieser beim Schwenken über den Boden „gefüllt“ ist um so stärker ist die (momentane) Mineralisation.

HINWEIS II: Steht zwar schon HIER beschrieben, aber da viele sehr lesefaul sind oder nicht wissen das man hier weit mehr Infos erhält als auf anderen Händlerseiten, der Hinweis das mit steigender Frequenz die gute Erkennung von Eisen genau so abnimmt wie die Kleinteilempfindlichkeit zunimmt. Und das man mit hoher Frequenz im Diskbetrieb – Ortungtiefe und vor allem Objektinformation einbüßen kann. Das vor allem bei den „Spezialisten“ denen physikalische Zusammenhänge bei der Metalldetektion nicht interessieren. Auch die Unart bei den HF-Spulen die gleichen Einstellungen zu fahren wie bei den normalen Suchspulen rächt sich im Praxisgebrauch. Disk 0 und/oder Eisenlautstärke 0  und dann am besten noch den Bodenfilter auf -1 ausschalten ist eine sichere Art die eigentlichen Vorteile der HF-Spulen zu verwirken und sich dann, absolut unberechtigt über die geringere Suchtiefe zu beschweren…

Ergo!?
Wer sich die neuen HF-Spulen zulegen möchte sollte folgendes beachten:
1. Ist die Mineralisation in seinem Suchgebiet grundsätzlich gering (Bsp. helle Sandböden, Schiefer, Kalkstein) so kann er IM DISKMODUS mit der 22,5 cm HF-Spule einen Zugewinn an Ortungstiefe auf kleine bis winzige Metallteile bekommen.
2. Ist die Mineralisation in seinem Suchgebiet grundsätzlich hoch (Bsp. einige rote Böden, Basalt, Lava) so kann er IM GOLDFELDMODUS mit den HF-Spulen einen deutlichen Zugewinn an Ortungstiefe auf kleine bis winzige Metallteile bekommen.
3. Alles andere klärt der Umkehrschluss!

Jetzt noch zur Frage – welche HF-Spule sollte ich zur Antiksuche wählen?
Grundsätzlich ist wie vorher beschrieben der Camouflage-Effekt im Diskmodus um so stärker um so höher die Frequenz gewählt wird. Davon sollte man es in letzter Konsequenz auch abhängig machen. Wer in einem Allmetallsuchprogramm oder im Goldfeld-Programm sucht kann bei HF-Spulenarten wählen, da würde ich jederzeit zustimmen. Wobei man hierbei auch immer beachten sollte das die elliptische Spule gegenüber der runden DD-Spule auf Grund der Bauform immer ein wenig geringere Ortungstiefe bei kleinen aber nicht kleinsten Metallteilen hat. Für „normale“ Münzen und kleineren Münzen ist die 22er HF-Spule daher besser geeignet als die elliptische.

Ach ja – noch was: Wer glaubt das er mit den HF-Spulen jetzt einen Münzstaubsauger in der Hand hält, der irrt sich. Noch mal – die HF-Spulen sind Spezial-Zubehörspulen und eigentlich für die Naturgoldsuche konzipiert (steht auch drauf…) und nicht für die Suche nach Goldmünzen. In den unteren Frequenzbereich wird es keine Verbesserung gegenüber der Standartspule geben, es werden lediglich kleinere Metallobjekte früher und besser angezeigt, einhergehend mit einer schlechteren Erkennung und/oder Diskriminierung von Eisen.

Noch was: Ich kenne kaum einen Sondengänger der seinen Deus/ORX deutlich über 20 Khz betreibt. Schon von daher sollte man sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit machen eine Suchspule zu benutzen die im mittleren Frequenzbereich bei mindestens 30 Khz liegt… Hinzu kommt das der wirklich interessante Frequenzbereich unter 13 Khz von den HF-Spulen nicht genutzt werden kann!! Jede X35 Spule schafft Frequenzen bis ca. 26 Khz aber ich kann da auch bei Bedarf bis auf unter 4 Khz runterschalten. Und wie wir ja alle wissen (sollten..) ist eine gute Erkennung/Diskriminierung, von Eisen erst ab Frequenzen unter 10 Khz möglich. Für viele Sucher ist das ja ein sehr wichtiger Parameter. Denkt mal drüber nach…

Wer die HF-Spulen mit dem nötigen physikalischen Hintergrundwissen verwendet der kann seine wahre Freude dran haben – wer sich damit nicht auseinandersetzt hat möglicherweise einen Haufen Geld in den Sand gesetzt!

Weiterführende Links zum Thema:
INFO: Von der Wahl der richtigen Suchspule
INFO: Leitwerte und Bodenmineralisierung
INFO: Klein- und Kleinstteilempfindlichkeit von Metalldetektoren testen
INFO: Frequenz eines Metalldetektors
Welche XP DEUS-Variante ist für mich die richtige?
Eine Entscheidungshilfe – oder – DAS spricht für den XP DEUS!

Noch Fragen? – Eifelsucher Info Telefon: 02646-9147030 oder 0179-6952649