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Klein- und Kleinstteilempfindlichkeit von Metalldetektoren testen

Immer wieder fragen Kunden was man unter Klein- oder Kleinstteilempfindlichkeit bei einem Metalldetektor verstehe.

Dafür gibt es eine einfachen Test, mit „Bordmitteln“ den jeder selbst ausführen kann und den ich im folgenden erkläre.

Hierzu braucht man nur im Besitz des aktuellen deutschen Personalausweises mit einem – unsichtbaren – RFID-Chip zu sein und/oder noch eine Kredit- oder andere Geldkarte mit dem sichtbaren – „goldenen Chip“ (Siehe dazu das Beitragsbild)

A. Mit dem RFID-Chip des Personalausweises kann ein KLEINST-Teil simuliert werden. Zu vergleichen mit einem sehr kleinen Goldnugget oder mit einer sehr kleinen Blei-Schrotkugel.

B. Mit dem Chip einer Geld- oder Krankenkassenkarte kann ein KLEIN-Teil simuliert werden. Zu Vergleichen mit einer kleinen (dünnen) mittelalterlichen Münze oder mit einem kleinen Stück Alufolie.

In beiden Fällen kommt als Hauptparameter aber noch die Frequenz und die Spulengröße des Detektors dazu. Dies kann in einigen Fällen zu besseren oder deutlich schlechteren Messergebnissen führen.

Bei Variante A ist der Nachweis einer Kleinstteilempfindlichkeit erbracht wenn bei mindestens 0,5cm ein wiederholbarer Ton zu hören ist. Bei guten Detektoren mit kleineren Spulen bei höherer Frequenz ist ein sehr gutes Ergebnis im Bereich von 2-3cm zu erwarten. Wenn dann auch noch ein Leitwert in der Anzeige erscheint* ist man in Punkto „Erkennen von Kleinstteilen“ (zum Beispiel zur Naturgoldsuche) gut gerüstet.

Bei Variante B ist der Nachweis einer Kleinteilempfindlichkeit erbracht wenn bei mindestens 1 cm ein wiederholbarer Ton zu hören ist. Bei guten Detektoren mit entsprechenden Spulen bei höherer Frequenz ist ein sehr gutes Ergebnis im Bereich von 4-7 cm zu erwarten. Wenn dann auch noch ein Leitwert in der Anzeige erscheint* ist man in Punkto „Erkennen von Kleinteilen“ (zum Beispiel zur Münzsuche) gut gerüstet. Sinkt die Frequenz unter 4 Khz oder ist die Suchspule zu groß ist ein Nachweis oft nicht mehr möglich.

(*) Beim Deus V5.x mit 8-26 Khz (x35) wird bei Variante A ein Leitwert um die 25 gemessen. Beim Deus mit 4-26 Khz (x35) wird bei Variante B ein Leitwert zwischen 85 und 35 gemessen – merkwürdigerweise umgekehrt proportional selbst mit ID FIX!? (Normalerweise steigt der Leitwert mit steigender Frequenz ID FIX aus – Bei ID FIX ein -verändert sich der Leitwert faktisch nicht, egal welche Frequenz eingestellt wurde)

Alle Messungen erfolgen natürlich im Medium Luft. Hiermit kann man auch sehr schön optimierte Programme von Metalldetektoren testen, aber auch Pinpointersonden.

Grundlagen-Tipp: Luftmessungen UND Erdmessungen sind erst ab einer Luftfeuchte resp. Bodenfeuchte von 60% und einer Temperatur um 20°C relevant. Ist die Luft/Bodenfeuchte deutlich geringer kommt es zu Reichweitenverlusten – schön nachzuvollziehen bei sehr trockenen Böden im Sommer, oder gefrorenen Böden im Winter – vs feuchten Böden z.B. im Herbst.

Fakt ist aber auch – wenn ich schon im Medium Luft kein Signal bekomme, bekomme ich es im Boden keinesfalls!

Noch was: Auch wenn dieser Test mit der realen Suche nicht viel gemein hat und quasi nur „Grundlagenforschung“ ist, so haben wir aber wenigstens halbwegs „genormte“ Prüfmittel, was bei anderen Tests häufig nicht beachtet wird zumal es für Klein- und Kleinstteile nicht wirkliche Referenzobjekte gibt. Kursmünzen sind dafür einfach zu groß und antike Klein-Münzen unterliegen kaum einer Norm.

 

In eigener Sache…….

Ich verdiene meinen Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Verkauf von Metalldetektoren und Zubehör. Mein Ziel ist es jedoch auch, möglichst umfassende Informationen für Sondengänger und Sondengänger-Anfänger zu geben und auch die angebotenen Produkte so transparent wie möglich darzustellen und damit fundierte Informationen jenseits von Werbeversprechen und rein technischen Informationen zu bieten. Wenn Ihr meine Arbeit auch für zukünftige Projekte unterstützen möchtet, freue ich mich über Euren Einkauf im Shop.

©Thomas Schwarz – www.eifelsucher.de – 2019