Informationen für Goldsucher
Immer wieder erreichen mich Anfragen nach Goldsuchgeräten, für verschiedene Suchaufgaben.
1. Die Suche nach Gold unbestimmter Größe in Tiefen von über 1 Meter.
2. Die Suche nach einzelnen Goldmünzen und Schmuck in Wald und Feld.
3. Die Suche nach sehr kleinen Goldmünzen und Schmuck in Wald und Feld.
4. Die Suche nach Nugget´s resp. kleiner Goldteilchen wie sie bei uns in natürlicher Form vorkommen.
5. Die Suche nach Goldohrsteckern, kleinen Goldanhängern und dünnen Goldkettchen.
Ich möchte im folgenden die Machbarkeit (Nachweismöglichkeiten), mit den zur Verfügung stehenden Geräten die auf dem Markt erhältlich sind, erläutern. Auf Exoten wie z.B. Bodenradar und andere alternative Messmethoden gehe ich nicht ein. Besprochen werden hier in der Regel VLF und PI Detektoren.
1. Ein „sicherer Nachweis – eine Detektion – von Metall in Tiefen über 80 cm, ist nur dann möglich wenn die gesuchte Metallmasse, (womit auch umgebendes Metall gemeint ist), eine Mindestgröße von 40×40 cm hat. Wobei schon ein Unterschied besteht ob es sich dabei zum Beispiel um Eisen oder Zink, oder um reines Gold handelt. Gold wird in der Regel nämlich schlechter detektiert!
Die angenommenen 40×40 cm gelten aber nur bis zu einer ungefähren Tiefe von 100 cm im mittel-mineralisierten Boden. Ist der Boden weniger mineralisiert, Bsp. heller Sand, kann es je nach verwendeter Suchspule auch mal 130 cm werden. Im stärker mineralisierten Böden, zum Beispiel in roten Böden oder da wo Vulkanismus vorherrschte kann dieser Wert nicht mehr eingehalten werden. In Extremböden werden aus den mittleren 100 cm, leicht mal die Hälfte und noch weniger!
Aus dem Grund ist es sehr wichtig das man sich vor der Suche, bzw. der Auswahl des Gerätes über den Boden des abzusuchenden Areals genau informiert, damit steigt und fällt der Funderfolg erheblich!
2. Ein guter Nachweis von einzelnen Goldmünzen (eine gute Hand voll) in einen irdenen Topf (Keramikgefäß) in der Größe einer Ananas, ist mit Hochleistungsdetektoren im Preisgefüge von 2500 bis 5000 Euro bis zu einer Tiefe von ca. 60-70 cm möglich unter der Voraussetzung der Boden ist mittel-mineralisiert und das Keramikgefäß ist neutral. Alle anderen Reichweitenangaben die deutlich über dieser Marke liegen entspringen dem Reich der Fantasie und/oder unrealistischen Werbesprüchen von Herstellern und Händlern.
Preiswertere, leistungsstarke VLF-Detektoren schaffen da noch ca. 50 cm Ortungstiefe.
Um zum Beispiel in 2 Meter Tiefe, mit einem VLF-Metalldetektor, noch Gold zu orten muss die Metallmasse wenigstens 1,5 qm Grundfläche haben. NUR Eisen kann mit geeigneten Detektoren (Magnetometersonden) in geringerer Dichte und größerer Tiefe nachgewiesen werden.
Wenn es jedoch sicher ist das die zu suchende Metallmasse wenigstens 100×100 cm misst so kann in diesem Fall zum Nachweis mit so genannten Großschleifendetektoren auf Pulsinduktionsbasis (PI) gearbeitet werden. Auf eine Metallunterscheidung oder Metallartenerkennung ist ab einer Tiefe von ca. 50 cm jedoch kein Verlass mehr – diese Option bieten zudem nur wenige PI-Geräte an. Alternativ dazu eigenen sich für diese Suchaufgaben so genannte 2-Box Detektoren die nach dem 90° Verfahren arbeiten. Hier sei der FISHER-GEMINI 3 genannt.
HINWEIS zur gezielten Suche nach „Schätzen“ im In- und Ausland
Abschließend zu diesem Punkt weise ich noch darauf hin das die gezielte (private) Tiefensuche nach antiken Metallobjekten prinzipiell nicht erlaubt ist. Hier greifen auch keine Nachforschungsgenehmigungen der Bundesländer da diese in der Regel nur für gestörte Böden erteilt werden, gemeint ist damit beackerte Flächen im Oberflächenbereich bis ca. 30 cm.
Das gezielte Suchen und Bergen von antiken Metallobjekten ist darüber hinaus (ohne Genehmigung) in vielen Ländern eine Straftat die empfindlich geahndet wird bis hin zum Freiheitsentzug! Besonders regiros gehen Griechenland, die Türkei und arabische Staaten mit Raubgräbern um, was ich persönlich aber nicht verurteile da die Machenschaften dieser „Schatzsucher“ teilweise schon mafiöse Züge annehmen und man sich nicht über die harschen Strafen wundern darf…
3. Für die Suche nach oberflächlich vermuteten, kleineren Metallobjekten (kleine Gold und Silbermünzen, Ringe, Schmuck, etc.) eignen sich vorwiegend VLF-Metalldetektoren mit höherer Arbeitsfrequenz und Suchspulen in der Größe um 20 cm Durchmesser oder kleiner.
Nachteil bei hoher Arbeitsfrequenz – das nachlassende Eindringverhalten in mineralisierten Böden und der allgemein physikalisch bedingte Abstrich an Suchtiefe wegen der hohen Frequenz.
Hinzu kommt das der Diskriminator nicht mehr so sauber trennt zwischen Eisen und Buntmetall, Eisen wird in der Praxis dann häufiger als Buntmetall angezeigt.
Die Verwendung von größeren Suchspulen macht nur dann Sinn wenn die vermutete Objektgröße einen Durchmesser von 4 cm überschreitet, ansonsten ist man meist mit der Standartsuchspule des Gerätes besser bedient.
Merke: Größere Suchspule = geringere Empfindlichkeit auf Kleinteile und keinesfalls mehr Suchtiefe auf kleinere Metallobjekte!
Mit speziellen PI= Pulsinduktion – Metalldetektoren wie zum Beispiel dem Garrett ATX sind noch deutlich bessere Ortungstiefen möglich, jedoch muss man dann auch die Eigenheiten der PI-Systeme in Kauf nehmen und sollte auf keinen Fall ein Technikmuffel sein!! Außerdem sollte man in der deutschen oder englischen Sprache sattelfest sein um die Bedienungsanleitung zu verstehen.
4. Naturgold (Mini-Nuggets oder Flitter) welches hier in Deutschland gefunden wird, kann mit KEINEM Metalldetektor sicher nachgewiesen werden! Goldstaub schon gar nicht…
Dafür ist die (überwiegende) Masse des Naturgoldes einfach zu gering. Die Korngröße sollte mindestens 2-3 mm Fläche haben und selbst da darf das Gold nicht tiefer als 3 cm im Boden oder Bachbett liegen.
Objektfläche und Detektor-Frequenz sind bei der Detektion von Gold die entscheidenden Reichweitenfaktoren!
Wenn 1 Gramm Gold flach und groß wie ein Blütenblatt ist, kann es aus DEUTLICH größerer Entfernung detektiert werden als das gleiche Goldgewicht in Körnchenform. Die Dicke des Metalls ist dabei nahezu unwichtig – Nur die Fläche zählt!
Für die Naturgoldsuche hier in Europa eignen sich nur Geräte mit einer hohen Arbeitsfrequenz von MINDESTENS 18 Khz und einer möglichst kleinen, konzentrischen oder Doppel-D Suchspule. Bei Detektoren die eine noch höhere Arbeitsfrequenz produzieren, kann dann auch die Suchspule etwas größer sein. Wichtig ist bei allen Geräten das ein Allmetallsuchbereich mit manueller Bodenanpassung vorhanden ist! Sinnvoll ist die Suche aber erst wenn nachgewiesenermaßen schon Korngrößen ab 2 mm Kantenlänge gefunden wurden! Ein brauchbarer aber verhältnismäßig preiswerter Detektor der zur Naturgoldsuche geeignet ist, ist der XP ORX mit einer so genannten HF-Spule.
Als beste Alternative zu Metalldetektoren gilt bei der Naturgoldsuche in Deutschland immer noch die alt bewährte Goldwaschpfanne oder ähnliche Waschsysteme!
5. Nicht selten gehen kleine Ohrstecker, Anhänger aus Gold aber auch viele feingliederige Goldkettchen verloren, oft in der Kombination mit einem Edelstein oder Diamanten.
Um diese wieder zu finden bedarf es ähnlicher Techniken wie bei der Naturgoldsuche. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich aber sagen das die Wahrscheinlichkeit so einen Miniohrstecker oder eine dünne Goldkette zu orten gegen Null tendiert wenn der Verlierort nicht auf höchstens 2 qm eingeschränkt bleibt!
Erst ab einer Objektgröße von 6 mm Durchmesser, oder ein längliches Objekt von mind. 2,5 x 5 mm Länge macht eine Suche überhaupt Sinn. Vorausgesetzt der Boden ist nicht zu mineralisch und der Bewuchs gering. Hier ist mit einem geeigneten Detektor (siehe Punkt 2+3) eine Ortungstiefe von ca. 5 cm möglich, je nach „Anhängseln“ wie Einhackbügeln auch etwas mehr. Es sollte aber in jedem Fall im Modus Allmetall gesucht werden, da schon bei leicht mineralisierten Böden eine Eisenanomalie (ein Mischsignal) auftreten kann. Trotzdem bleibt es eine Sisyphusarbeit ohne Garantie auf Funderfolg…
Die im Text erwähnten feingliederige Goldkettchen sind je nach Lage faktisch nicht mehr zu orten da erstens die Fläche des Metalls zu gering ist und es zweitens durch Hautfett zu einer Isolierung der einzelnen Kettenglieder kommen kann, so dass der Detektor physikalisch nur einzelne Kettenglieder „sehen“ kann. Da sind die Verschlussysteme der Ketten noch mit am besten zu detektieren.
In eigener Sache…….
Ich verdiene meinen Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Verkauf von Metalldetektoren und Zubehör. Mein Ziel ist es jedoch auch, möglichst umfassende Informationen für Sondengänger und Sondengänger-Anfänger zu geben und auch die angebotenen Produkte so transparent wie möglich darzustellen und damit fundierte Informationen jenseits von Werbeversprechen und rein technischen Informationen zu bieten. Wenn Ihr meine Arbeit auch für zukünftige Projekte unterstützen möchtet, freue ich mich über Euren Einkauf im Shop.
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