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XP Akkutausch? Kann man – muss man aber (oft) gar nicht!

Akkubetriebene Geräte gibt es schon lange, akkubetriebene Metalldetektoren auch. Die Akkutechnik und die Werkstoffe haben sich teilweise geändert aber die Probleme und Unsicherheiten und das Unwissen um die jeweiligen Akkus sind gleich geblieben und werden in Zeiten von Lithium-basierenden Akkus nicht besser, obwohl uns das ja die Werbung eigentlich verspricht.

In diesem Fall hat die Werbung aber mal recht. Lithium-Polymer-Akkus kurz LiPo, die in der Hauptsache bei Metalldetektoren verwendet werden sind eigentlich Idiotensicher und können eine sehr lange Lebensdauer erreichen. Ein Umstand der vielen Besitzern von Geräten die mit LiPo-Akkus betrieben werden, so gar nicht klar zu sein scheint.
Vielleicht hängt das auch mit unserer Wegwerfgesellschaft zusammen, auf die sich die Industrie mittlerweile bei vielen elektronischen Geräten eingelassen hat. Kaum ein Gerät was man heute kauft, seien es Kommunikationsgeräte, oder Computer aber auch Haushaltsgeräte, um nur mal ein paar wenige Beispiele zu nennen – hält länger als 2 Jahre. Das ist man mittlerweile gewöhnt und hat sich meist damit abgefunden.
Wenn dann jetzt aber ein Hersteller in dem Fall von Metalldetektoren, diesbezüglich eine andere Denkweise hat, so ist es für viele Leute schwierig sich daran zu gewöhnen das es auch anders sein kann.

Ein gutes Beispiel sind die LiPo-Akkus die in digitalen XP-Metalldetektoren eingebaut sind.
2009 kamen die ersten XP DEUS Detektoren auf den Markt. Seid dieser Zeit gibt XP auf alle verbauten Akkus, auch in Zubehörteilen wie Kopfhörer und MI4 und MI6 Pinpointern eine 24 Monate Vollgarantie. Das heißt wenn innerhalb von 2 Jahren der Akku defekt geht oder 30% und mehr Kapazitätsverlust aufweist, es ein Garantiefall ist wenn der Fehler am Akku selbst liegt oder ein technischer Defekt der Elektroniken den Akku geschadet haben. 5 Jahre Garantie auf alle Elektroniken (Spule, Kopfhörer und Fernbedienung) des XP DEUS1+2 und dem ORX sind ein weiteres Merkmal der XP-Digitalserie und trägt ebenfalls zum Nachhaltigkeitsgedanken bei.

XP hat schon früh dafür Sorge getragen das die Akkus eine überdurchschnittliche Lebensdauer aufweisen.

10 Jahre und mehr sind keine Seltenheit, wenn der Besitzer sich an die Vorgaben des Hersteller gehalten hat und nicht jeden Tag mit den Geräten 8 Stunden sucht.
Jeder original-XP LiPo-Akku hat eine eingebaute Ladeschutzelektronik, den so genannten PCM (Protection Circuit Module) welches dem Schutz des Akkus bei zu hohen Ladespannungen, zu tiefen Endladungsspannungen und zu hohen Strömen beim Entladen und Kurzschlüssen, dient.

In der Kombination mit einer sauberen Laderegelung, hält ein XP Akku über viele Jahre seine Spannung und Kapazitäten, so dass man sich eigentlich keine Sorgen machen müsste – innerhalb der ersten 2 Jahre nach Kauf sowieso nicht…

Aber warum werden trotzdem so viele Ersatzakkus verlangt?
Tja – das hängt einerseits damit zusammen das viele Besitzer die 24 Monate Garantiezeit nicht vor Augen haben und das man es halt „so gewöhnt ist“ – das Geräte nach ein paar wenigen Jahren den Geist (die Funktion) aufgeben.
Ich kann aus unzähligen Erfahrung meiner Berufspraxis berichten, das XP-Akkus, selbst nach vielen Jahren noch voll funktionsfähig sind. Abgesehen von einigen Extrembeispielen halten die kleinen Akkus im Schnitt 8 Jahre! Wenn diese deutlich früher „scheinbar“ nicht mehr funktionieren und/oder zu wenig Laufzeit das Problem ist, kann das verschiedene Ursachen haben.

  1. Das verwendete Programm nimmt mehr Spannung auf als ein vorher verwendetes Programm
  2. Die verwendete Suchspule nimmt mehr Spannung auf als eine vorher verwendete Suchspule
  3. Die Außentemperaturen sind dauerhaft zu niedrig (unter 5°C) – dazu bitte mal diesen Beitrag lesen
  4. Die Außentemperaturen sind dauerhaft zu hoch (über 40°C)
  5. Eine Kombination aus den Punkten 1+2 mit 3+4 können zu drastischen Laufzeiteinbußen führen!
  6. Bei Suchspulen: Die Ladeklammer sitzt nicht richtig oder ist defekt
  7. Bei Suchspulen: Der Spulenschutz fehlt – dann kann auch nicht geladen werden!!
  8. Das Ladekabel weist einen Fehler auf (Kabelbruch oder verbogene Stecker)
  9. Das Ladegerät ist defekt oder ungeeignet (Hier alternativ mal einen PC oder Laptop mit USB-Anschluss verwenden!)
  10. Es liegt ein Programmfehler (Bug) vor – dazu bitte mal diesen Beitrag lesen.
  11. Die Elektronik in der der Akku verbaut ist hat möglicherweise einen Fehler (Händler/Service kontaktieren VOR einem eigenmächtigen Tausch!!)
  12. Der Akku ist (tatsächlich) defekt

Der letzte Punkt kann – in der RC-Fernbedienung, beim WS-Kopfhörer und bei den MI-Pinpointer unter anderem auch durch visuelle Überprüfung eingegrenzt werden. Wenn die Akkus defekt sind, sind sie oft aufgebläht (dicke Backen). Im Normalfall sind diese glatt und ohne Wölbung. Allerdings habe ich auch schon Akkus in der Hand gehabt die aufgebläht aber dennoch nicht defekt waren, was aber wohl eher die Ausnahme ist.

Bei den HF-Spulen-Akkus ist keine visuelle Überprüfung möglich, da die Module verschweißt sind. Auch hier den Händler/Service kontaktieren VOR einem eigenmächtigen Tausch!!
Bei anderen Suchspulen würde ich erst zu einem Akku-Ausbau raten wenn alle anderen Fehler (Punkte 1-10) ausgeschlossen werden können und – in allen Fällen – vor allem erst dann wenn die Garantie abgelaufen ist!

Noch was: Abgesehen von den Suchspulen, führt das Öffnen der jeweiligen Komponenten nicht zu einem Verlust der Garantie/Gewährleistung solange dabei keine Folgeschäden durch unsachgemäßes öffnen/verschließen entstehen.