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XP DEUS ein Detektor mit 7 Siegeln?

Warum kompliziert wenn es auch einfach geht?!

DAS frage ich mich oft wenn mal wieder ein Kunde anruft und verzweifelt, aber vor allem unsicher fragt ob ich ihm die Funktion und die Programmierung oder die Programmpunkte seines Däus* erklären könne. Oder ob es überhaupt ratsam ist, sich so eine kompliziert erscheinende Maschine zuzulegen. Und dabei ist es eigentlich sehr einfach….

 

Der Metalldetektor der französischen Firma XP (Xplorate) mit dem vielleicht etwas hoch gegriffenen Namen DEUS, (das ist Kirchenlatein und steht für „Gott“), ist ein Universaldetektor der auf Grund seiner manuellen Frequenzänderungsmöglichkeit und seinen grundlegend verschiedenen Programmen auch als Hybrid-Detektor bezeichnet werden kann.
Ein Hybriddetektor ist ein Gerät was mehrere Detektoren mit verschiedenen Eigenschaften in einem System vereinigt. Das bedeutet das man ein Gerät für unterschiedliche Anwendungen bei sich hat und nicht wie sonst, mehrere Einzeldetektoren kaufen muss – eben für den jeweiligen grade benötigten Einsatzzweck. Aber darüber werden ich mich an andere Stelle noch auslassen :-)

Allgemein wird der Deus wegen seiner Leichtigkeit und vor allem der innovativen Drahtlostechnologie beworben und gekauft, aber das sind „Schmankerl“ oben drauf wie ich gerne sage. Der wesendliche Vorteil ist bereits im Absatz vorher beschrieben, dies wird aber von den meisten Kunden wie Verkäufern nur nebensächlich beachtet, was ich persönlich schade finde.

In Zeiten von ungezählten Internetforen, Facebook-Gruppen und vielen anderen Online-Infostellen, aber auch beim persönlichen Kennenlernen des Deus bei einem Sucherkollegen, kann einem un- oder fehlinformierten Sondengänger schon mal der Gedanke beschleichen sich auf keinen Fall so einen komplex-komplizierten Metalldetektor zu kaufen.
Zugegebenermaßen ist ein XP Deus nichts für einen Sondengänger der jede Art von Digitaltechnik und „Knöpfchen drücken – statt drehen“ ein Graus ist. Hier rate auch ich lieber zur altgedienten Analogtechnik mit Zeiger oder ganz ohne Anzeigeinstrumente.
Aber auch bekennende Bedienungsanleitungs-Verweigerer sollten die Finger vom Deus lassen, denn hier wird schon eine Menge Wissen verschenkt resp. gar nicht erst aufgenommen, was aber für den Betrieb (auf Dauer) unerlässlich ist!

Fakt ist, das der Deus ein sehr vielseitig einzusetzender Detektor ist und es kaum eine Disziplin gibt die er nicht gut beherrscht – Dafür muss man ihn aber selbst nicht von A-Z beherrschen.

Voraussetzung für den richtigen Einstieg mit der Arbeit eines XP Deus sind einige grundlegende Fragen die man sich vor der eigentlichen Suche erst einmal beantworten muss um das richtige Grundprogramm zu finden.

  1. Nach WAS möchte ich in der Hauptsache suchen? (Antik, Militaria, beides, – oder was „spezielles“)
  2. WO möchte ich in der Hauptsache suchen? (Feld, Wald, Festwiese, Meer-Strand, Süß- oder Salzwasser, usw.)
  3. Ist mir das Erkennen von Eisen wichtig oder nicht?

Wenn man diese Hausaufgabe gelöst hat íst man sich in erster Linie selbst bewusst auf was man Wert legt – ein erster Schritt!

An dieser Stelle jetzt Empfehlungen zu geben die für jede Suchaufgabe passend ist, wäre zu viel verlangt, aber ich möchte dem Einsteiger dennoch ein paar hilfreiche Tipps und zu empfehlende Programme aufzeigen.

Für die allgemeine Suche nach antiken Objekten und Münzen mit der Ton-Wiedergabe von Eisen (Eisenton) empfehle ich das Programm 2 – GM Power. Dieses hat auf Grund der hohen Ausgangsfrequenz eine hohe Empfindlichkeit auf Münzen und ähnlich kleine Objekte. Der dunkele Eisenton ist dabei wichtig und sollte auch in seinen Ton-Variationen verinnerlicht werden. Dieses Programm kann – außer am Meer – bei nahezu allen Untergründen (B) verwendet werden – Im Gegensatz zum Programm 3 – Deus Fast!

Für die allgemeine Suche nach Münzen und Militaria mit der Ton-Wiedergabe von Eisen (Eisenton) empfehle ich das Programm 6 – Relic. Dieses hat auf Grund der mittleren Ausgangsfrequenz und einer erhöhten Sendeleistung eine sehr gute Empfindlichkeit auf nahezu alle Objektgrößen, außer auf sehr kleine. Der dunkele Eisenton ist dabei wichtig und sollte auch in seinen Ton-Variationen verinnerlicht werden. Dieses Programm kann – außer am Meer – bei nahezu allen Untergründen (B) verwendet werden. Eine einfache Anpassung der Sendefrequenz von 8 auf 12 oder 18 Khz erhöht die Kleinteilempfindlichkeit für die Suche nach Münzen.

Für die allgemeine Suche in einer Wiese nach Münzen und Schmuck im Oberflächenbereich ohne die Ton-Wiedergabe von Eisen (Eisenton) empfehle ich das Programm 1 – Basis 1.  Dieses hat auf Grund der mittleren Ausgangsfrequenz eine gute Empfindlichkeit auf Münzen, dafür weniger auf Eisen (Kronkorken aus Eisen werden besser ausgefiltert)  Dieses Programm kann – außer am Meer – bei nahezu allen Untergründen (B) verwendet werden.

Für die Suche nach Münzen und anderen Objekten am- oder im Meer mit der Ton-Wiedergabe von Eisen (Eisenton) empfehle ich das Programm 7 – Wet Beach.  Dieses hat auf Grund der hohen Ausgangsfrequenz eine hohe Empfindlichkeit auf Münzen und ähnlich kleine Objekte, – hat aber im Vergleich zu Programm 2 weniger Tiefenleistung. Dieses Programm sollte deshalb nur an mit Salzwasser durchtränkten „nassen“ Boden oder direkt im Meerwasser Verwendung finden. Angemerkt sei das bei diesem speziellen Programm ein manueller Bodenabgleich zwingend notwendig ist der in der Bedienungsanleitung aber gut erklärt wird. Außerdem funktioniert hier der Deus „unter Wasser“ nur mit einer speziellen Antennenverlängerung.

Diese vorgestellten und für den Deus-Anfänger völlig ausreichenden Programme brauchen NICHT WEITER verändert zu werden. Sprich: Deus einschalten – Programm auswählen – und lossuchen!!

Sicher kann und sollte man im Laufe der Zeit einige Programmparameter anpassen. Hier ist es aber wichtig(!) das man sich mit jeder Änderung die man macht genügend auseinandersetzt! An anders Stelle habe ich darüber schon eine entsprechende Abhandlung verfasst, die ihr euch bitte auch (in eurem eigenen Interesse) zu Gemüte führt.
Der Titel: „Vom Sinn und Unsinn der XP DEUS Programm-Optimierung  sagt eigentlich schon alles dazu.

Folgende wichtigen Parameter sollten nach und nach angepasst werden – ehe man (wenn man meint man muss es) ans „Eingemachte“, sprich in die Untermenüpunkte geht.

  • Bodenabgleich (ich empfehle den „Schwenkmodus“ bei der RC-Fernbedienung)
  • Sens-itivity – zu deutsch – die Leistungsanpassung nach oben verändern (+)
  • Frequenzanpassung (experimentiert damit ruhig was rum – ansonsten lest bitte noch diesen Beitrag zum Thema)

DAS ist alles!

Zum Schluss:
Auch wenn es Euch gerne immer wieder von allen Seiten eingeredet wird. Nur Technikversessene und/oder arg kurzsichtige Leute , aber auch Sondengänger mit speziellen Anfordernissen brauchen die große Funkfernbedienung (RC) des Deus direkt von Anfang an. Mit der Light-Variante 2 (XP-Deus mit WS-Funkkopfhörer) kann man alle vorgestellten Programme und die meisten Grundänderungen ausführen. Und JA der WS4/5 hat auch eine Leitwertanzeige und man kann damit auch einen (manuellen) Bodenabgleich ausführen!

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(*)Deus ist wie gesagt Latein und wird auch so ausgesprochen. Da hat ein „Ä“ statt dem „EU“ nichts zu suchen. Einfacher kann man es sich vielleicht einprägen wenn man das Wort trennt, also: DE-US und es dann aber flüssiger ausspricht. Wer jetzt immer noch auf dem Schlauch steht kann sich gerne mal dieses Hörbeispiel der richtigen Aussprache anhören :-D

 

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Ich verdiene meinen Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Verkauf von Metalldetektoren und Zubehör. Mein Ziel ist es jedoch auch, möglichst umfassende Informationen für Sondengänger und Sondengänger-Anfänger zu geben und auch die angebotenen Produkte so transparent wie möglich darzustellen und damit fundierte Informationen jenseits von Werbeversprechen und rein technischen Informationen zu bieten. Wenn Ihr meine Arbeit auch für zukünftige Projekte unterstützen möchtet, freue ich mich über Euren Einkauf im Shop.