Mal was zum Nachdenken….

Wenn ich wollte hätte ich schon schätzungsweise 20 Minelab Equinox 600/800 verkaufen oder in Vorbestellung nehmen können.
Neuerdings häufen sich auch die Anfragen nach dem Gold-Monster 1000 (übrigens ein sehr untypischer Name für einen Minelab-Detektor…)
Der Hype und der Run auf diese neue Gerätefamilie von Minelab ist gut mit den neuem Pinpointer und der HF-Spulen von XP – seinerzeit zu vergleichen.

Unabhängig davon was Minelab verspricht und was tatsächlich dann auch möglich ist – möchte ich an dieser Stelle nur mal ein paar Punkte für eigene Überlegungen in den Raum stellen.

Die Firma Minelab ist ein Detektorhersteller der schon lange auf dem Markt ist und dem ich unterstelle das er sehr genau weiß wie der Markt und vor allem seine Kunden ticken.
Minelab hat neben Minensuchgeräten für den militärischen Einsatz (F3-Serie) vor allem den Goldsuchermarkt über viele Jahre dominiert. Wenn man aktive Goldsuche mit Metalldetektoren, vor allem in Australien machen wollte kam man faktisch an der GPX-Serie von Minelab nicht vorbei.

Schon recht früh hat Minelab aber auch den Hobby-Metalldetektormarkt für sich entdeckt und entsprechende Produkte „für Jedermann“ entwickelt und vermarktet, nicht zuletzt mit der Entwicklung von VLF-Geräten mit FBS und BBS Technologie, einem Mehrfrequenzverfahren.
Ein klassischer Vertreter waren und sind der Minelab Explorer, der E-Trac und der Safari – Geräte mit FBS2 wie der Minelab CTX 3030 bauen darauf auf. Eine „Zwischenlösung“ mit der so genannten VFlex Technologie kommt z.B. bei der X-Terra Serie zum Einsatz. Hier wird die Mono-Frequenz an Hand von unterschiedlichen Suchspulen bestimmt. Beim Minelab Equinox 600&800 können verschiedene Mono-Frequenzen ausgewählt werden ohne die Spule zu wechseln, ein ähnliches Verfahren wie es auch u.a. auch beim XP DEUS verwendet wird, jedoch nicht drahtlos.

Wenn man sich jetzt mal die ehemaligen oder aktuellen Preise der oben zum Teil aufgeführten Gerätefamilien ansieht und dazu im Vergleich die Preisstruktur der neusten Minelabgeräte anschaut so sollte man meinen, das man für t.w. deutlich weniger Geld viel mehr Ausstattung und Technik erwerben kann.

Beispiele:
Minelab Explorer SE ~1500 Euro [VLF]
Minelab E-Trac ~1600,00 Euro  [VLF]
Minelab Safari ~1200 Euro  [VLF]
Minelab X-Terra 705 Gold ~800,00 Euro [VLF]
Minelab CTX 3030 ~ 2400,00 Euro  [VLF]
Minelab GPX 4500 ~3000 Euro [PI]
vs
Minelab Equinox 600 ~ 730,00 Euro [VLF]
Minelab Equinox 800 ~ 960,00 Euro [VLF]
Minelab Gold Monster 1000 ~ 900,00 Euro [VLF]

Die „augenscheinlichen“ Vorteile liegen dabei auf der Hand: Dank VLF-Technik deutlich schnellere Reaktionszeiten = schnellere Schwenkbewegungen als bei der FBS/BBS und PI-Technologie. Deutlich bessere Metallartenerkennung und Diskrimination als bei PI. Deutliche Vorteile gegenüber der Monofrequenz (V-Flex) Technik (wenn man die zu nutzen weiß). Und dies sind nur die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale.

Was ich damit sagen will
Nicht viel, außer das man sich selbst einmal überlegen sollte, ob es grundsätzlich für eine Firma Sinn macht deutlich preiswertere Produkte mit ähnlichen oder tw. besser (beworbenen) Eigenschaften anzubieten. Die Folge davon müsste dann ja eigentlich sein das die hochpreisigen Geräte nicht mehr gekauft würden – was ja dann auch verständlich ist.

Fazit
Ich behaupte nicht das die neuen Geräte gut oder schlecht sind – kann ich auch nicht da wir diese nicht im offiziellen Programm haben.
Aber ich vermute das Minelab sich damit, verlorene Marktanteile aus der breiten Masse der Hobby-Sondengänger, zurückholen will.
Fakt ist aber auch, das „Design“ hier ein ganz klarer Kaufentscheid sein wird.
Minelab kann sich auf Dauer damit aber nur einen Gefallen tun, wenn die beworbenen Eigenschaften der Geräte, sich auch in der Praxis wiederfinden   Aber das entscheiden letztendlich ihr – die Verbraucher und Anwender.