Der Frequenzbereich eines Metalldetektors

Auf den Shop-Seiten findet sich nahezu bei jedem Metalldetektor die Angabe der Arbeitsfrequenz.
Nicht wenige „stolpern“ darüber und fragen nach, was diese Angabe für eine Bedeutung hat, da sie auf anderen Händlerseiten oder in Foren damit kaum konfrontiert werden.

Ich will versuchen etwas Licht in den Frequenzdschungel zu bringen.

Die meisten VLF-TR Detektoren arbeiten im Frequenzbereich von ca. 4 – 19 kHz.
Jetzt könnte sicherlich die Frage aufkommen – Warum ist der Frequenzbereich nicht einheitlich?
Um diese Frage zu beantworten muss man wissen:

1. Das bei höherer  Frequenz die Kleinteilempfindlichkeit (bezogen auf die Objektgröße) zunimmt. Gleichzeitig aber auch das Eindringverhalten (Ortungstiefe) im mineralisierten Böden im Diskriminatorbetrieb abnimmt und der Diskriminator oder die Metallartenerkennung nicht mehr so sauber zwischen Eisen und Buntmetallen trennen kann.
Im Allmetallsuchbetrieb wiederum kann es zu einer deutlichen Ortungstiefenzunahme kommen!

2. Das bei niedriger Frequenz die Kleinteilempfindlichkeit (bezogen auf die Objektgröße) abnimmt. Gleichzeitig aber auch das Eindringverhalten (Ortungstiefe) im mineralisierten Böden zunimmt und der Diskriminator oder die Metallartenerkennung besser zwischen Eisen und Buntmetallen trennen kann.

Man sieht, dass es eine direkte Abhängigkeit zwischen Frequenz, Objektgröße, Mineralisation, Suchtiefe und Eisendiskriminierung gibt. Diese Eigenschaften sind physikalisch festgelegt und begleiten uns ständig bei der Suche. Wir sollten sie immer im Hinterkopf behalten, da sich dann manches Suchproblem besser erklären lässt und wir, weil uns die Zusammenhänge klar geworden sind, damit „arbeiten“ können.

Was bedeutet dies aber jetzt für die Wahl des geeigneten Detektors?

Angenommen Sie suchen vorwiegend nach Militaria, dann sollten Sie sich für Geräte im Frequenzbereich unter 10 Khz entscheiden, da bei diesen Geräten das Eindringverhalten (die Ortung) von größeren und/oder tiefer liegenden Metallobjekten ab der Größe eines 2 Euro-Stücks deutlich besser ist. Kleinere Objekte kommen auch noch zur Anzeige, jedoch schwindet das Eindringvermögen merklich, um so kleiner die Objekte werden. Ab der Objektgröße von 9 mm und kleiner wird es schwierig, Ortungstiefen von mehr als 7 cm im Boden zu erhalten.

Wenn Sie vorwiegend nach kleinen Münzen, neuzeitlichem Schmuck und anderen Metallobjekten unter 9 mm suchen, sollten Sie sich für Geräte mit einer Frequenz über 10 KHz entscheiden. Zum Beispiel für die Suche nach keltischen Münzen oder kleinen Mittelaltermünzen kommen eigentlich nur leistungsstarke Detektoren ab 15 Khz in Frage. Jedoch wird denen das Genick bei stärker mineralisierten Böden im Disk-Modus gebrochen! Denn – um so höher die Frequenz um so weniger Suchtiefe und um so schlechter die Erkennung und/oder Filterung von größeren oder auch geschmiedetem Eisenobjekten. Hier hilft nur die Umstellung auf ein Allmetallsuchprogramm mit manueller oder automatischer Bodenanpassung.

Wenn Sie ein Allroundsucher sind (Militaria und Antik), dann sind Sie ebenfalls mit Geräten unter 10 Khz gut bedient, jedoch sollten Sie an diesem Punkt auch über Geräte nachdenken bei dem sich mehrere Frequenzen einstellen lassen (z.B. der XP-DEUS oder DEUS-Light). Damit sind Sie extrem unabhängig und flexibel unterwegs.

Bis auf den XP-DEUS, der eine Sonderstellung einnimmt, haben Sie bei Geräten, die nur eine Frequenz haben und die dazu noch über 10 Khz liegt, das Problem, dass bei stärker mineralisierten Böden das Eindringverhalten nachlässt.
Wenn Sie in einer vulkanisch geprägten Region wohnen, sollten Sie lieber auf ein Gerät mit niedrigerer Frequenz ausweichen und kein Gerät wählen, welches über 12 Khz arbeitet oder auch dort die Umstellung auf ein Allmetallsuchprogramm mit manueller oder automatischer Bodenanpassung vornehmen – wenn am Gerät vorhanden.

Hier sind auch Detektoren mit dem Index „Gold“ (Goldmaxx, Goldbug, Golden-Mask, Vista-Gold, AT-Gold, uvm.) oft fehl am Platz, wenn es um die Suche mit Leitwert oder Diskriminatorunterstützung  geht. Auf Geräte mit „Mäusekino“- also mit Displayanzeige des Leitwertes- kann getrost verzichtet werden, da der Boden sich (im wahrsten Sinne des Wortes) einen Dreck um eine unverfälschte Wiedergabe der Objektleitwerte schert! Je höher die Arbeitsfrequenz um so größer die Missweisung von Leitwerten, verbunden mit einen nicht unerheblichen Ortungstiefenverlust! Bei der Naturgoldsuche (nach Nuggets) oder Meteoriten oder sehr kleinen Münzen sieht das etwas anders aus da hier im Allmetallmodus gearbeitet wird wo die Frequenz vor allem bei kleinen Objekten tiefenbestimmend ist.

Noch einmal zum Verinnerlichen:
Die Frequenz hat einen direkten Einfluss auf die Ortungstiefe, aber auch auf die Objekt (Leitwert)-Erkennung und die Eisendiskriminierung. Daraus resultiert leider auch, dass sich mit ändernder Frequenz die Leitwerte ändern, was soweit führen kann, dass kleinere oder tieferliegende Buntmetallobjekte in mineralisierten Böden und bei höheren Frequenzen als niederwertige Objekte geortet (oder ausdiskriminiert) werden, was bei Geräten mit niedriger Frequenz seltener passiert. Ein Gerät wo man unterschiedliche Frequenzen bei Bedarf einfach wechseln kann wäre der XP-Deus.

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Ich verdiene meinen Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Verkauf von Metalldetektoren und Zubehör. Mein Ziel ist es jedoch auch, möglichst umfassende Informationen für Sondengänger und Sondengänger-Anfänger zu geben und auch die angebotenen Produkte so transparent wie möglich darzustellen und damit fundierte Informationen jenseits von Werbeversprechen und rein technischen Informationen zu bieten. Wenn Ihr meine Arbeit auch für zukünftige Projekte unterstützen möchtet, freue ich mich über Euren Einkauf im Shop.

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