Wo kann ich suchen? – Fundträchtige Orte

Anregungen und Tipps

Hier wollen wir Such-Orte vorstellen, wo das Suchen mit Metalldetektoren weitgehend unproblematisch ist. Unabhängig von der aktuell geltenden Gesetzgebung sollen die folgenden Tipps aber lediglich als Anhaltspunkt dienen!
Die gezielte Suche nach „historischen Hinterlassenschaften“ mit Metalldetektoren auf Boden- und vor allem Kulturdenkmälern (Bsp. Burgen, Grabhügeln, Keltischen- und Römischen Anlagen, aber auch auf ehem. Gefangenenlagern) ist in jedem Fall genehmigungspflichtig!! Dazu auch  bitte die ausführliche Infoseite zum Thema Rechtliches beachten.

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1. Spielplätze

Man glaubt gar nicht, was Kinder und Jugendliche für Geld und andere Wertsachen mit auf den Kinderspielplatz nehmen und dort auch regelmäßig verlieren.
Hier lohnt sich das Suchen immer, es sei denn der Sand ist gerade gewechselt worden, was aber in der Praxis ausgesprochen selten vorkommt. Das Graben ist hier meist einfach und man kann sich in der Nähe von Klettergerüsten schon mal an immer wieder mal auftretenden Störsignale gewöhnen, bzw. rantasten.

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Spielplatzsuche mit einem Detektor mit kleiner Suchspule um weniger Störeinflüsse von Spielgerätschaften zu bekommen und für optimale Kleinstteilempfindlichkeit bei der Schmucksuche.

Aber selbst auf Spielplätzen mit Kies oder Rindenmulch findet sich oft mehr als nur Müll. Zum Graben reicht eine Handschaufel aus, ein Pinpointer leistet auch gute Dienste. Dort wo Rindenmulch liegt sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, sonst hat man schnell einen Splitter im Finger.

Sollte man bei einer Spielplatzsuche nichts oder nur sehr wenig (Münzen) finden, so kann dies ohne weiteres daran liegen, dass die gleiche Idee schon ein anderer Sondengänger hatte…

In den meisten Bundesländern ist die Spielplatzsuche  nicht verboten, da der Untergrund (der Sand) meist künstlich eingebracht wurde und antike Funde dort kaum zu erwarten sind. Sollte man dennoch auf unwirsche Zeitgenossen (oder das Ordnungsamt) stoßen, so kann man hier getrost die Ausrede mit dem verlorenen Schlüssel oder dem Ohrring platzieren die der Sprössling oder die kleine Schwester verloren haben muss. Diese Ausrede passt eigentlich immer – weil so etwas tatsächlich häufig vorkommt und kaum jemand das Gegenteil beweisen kann oder will…

Tipp: Bei der Spielplatzsuche kommt das Müllsammeln besonders gut – erstens gegenüber Fremden und zweitens gräbt man 2 Monate später nicht wieder das gleiche Silberpapier oder den Schnapsflaschenverschluss aus – also immer ALLES einsammeln und in den nahen Papierkorb entsorgen! Das Geld (aber auch der Müll) „wächst“ nach, so dass sich gerade bei großen, gut besuchten Spielplätzen das regelmäßige Ernten lohnt :mrgreen:

 

 

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typischer „wilder“ Reitparcour, mit guten Fundchancen im Sprungbereich.

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2. Reitwege und Reitplätze

An Reitwegen und auf dem Reitplatz lohnt die Suche auch oft. Gerade im Bereich von Hindernissen die mit den Pferden übersprungen werden, finden sich des öfteren Münzen und Schmuck, die bedingt durch den Aufprall und den Schwung des Pferdes auf den Boden gefallen und oft vom nächsten Reiter in die Erde gedrückt wurden.

Reitplätze und Reithallen sind, gerade wenn sie schon etwas älter sind, wahre Fundgruben für verloren gegangenes Kleingeld und Schmuck wie Eheringe, Ohrstecker und Anhänger.

Allerdings sollte hier nur mit höherwertigen Detektoren gesucht werden, da die Untergründe dieser Anlagen oft aus Lavaschotter bestehen und entsprechende Störsignale erzeugen können bei Geräten die nicht für diese mineralischen Böden geeignet sind – zum Beispiel wie der Garrett ACE150/250.

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3. Wanderwege und Verbindungswege zwischen Ortschaften

Auf öffentlichen Wanderwegen oder auf Verbindungswegen von einer Ortschaft zur nächsten findet sich immer etwas, was sich lohnt ans Tageslicht zu holen. Neben Kulturmüll, wie Dosenabreißer und Alufolie finden sich hier häufig Münzen und andere Gegenstände die von Wanderern und Jägern verloren wurden. Das Bergen von Metallobjekten aus Wegen ist jedoch oft beschwerlich da der Boden häufig stark verdichtet oder mit Steinen durchsetzt ist. Hier sollte eine externe Pinpointersonde und ein geeignetes Grabungswerkzeug vorhanden sein.

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Ohne das geeignete Grabungswerkzeug und einen Pinpointer, braucht man an solchen Wegen gar nicht über eine Grabungsaktion nachzudenken…

 

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Hier mal ein Fundbeispiel von 2 Stunden erfolgreicher Suche, auf und direkt neben einem Wanderweg.

Erklärung zum Fundbeispiel

Diese Art Funde sind nicht die Regel, aber durchaus wahrscheinlich, wenn es sich um einen über Jahrzehnte begangenen Weg handelt und vor Ihnen noch kein anderer Sondengänger dort gewesen ist – oder einfach schlampig gesucht hat ;-)

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4. Wald und Acker

Die Suche mit einem Metalldetektor in einem Wald, außerhalb der öffentlichen Wege, ist in den meisten Bundesländern genehmigungspflichtig. Dasselbe gilt auch für Wiesen- und Weideflächen. Diese Flächen bezeichnet man auch als „unbewegte Böden“.

Die Funde auf beackerten Flächen (bewegte Böden) sind meist ergiebiger als in Wäldern, ausgenommen von dieser Regel sind Funde aus den letzten beiden Weltkriegen und Hortfunde. Vor der Suche sollte aber auf jeden Fall geklärt werden, ob der Besitzer des Ackers nichts dagegen hat, dass man seinen Grund und Boden betritt und auch darin gräbt. Außerdem sollte man sich vorher tunlichst darüber informieren, ob der Acker auf dem man suchen will nicht evtl. einem Grabungsverbot unterliegt, wie es bei allen Kultur- und Bodendenkmälern der Fall ist und ob für das Bundesland generelle Bestimmungen gelten, die das Nachforschen und Graben untersagen.
Außerdem sollte man vorher abklären ob der Acker in einem Naturschutzgebiet liegt, hierfür gelten ebenfalls gesonderte Bestimmungen.

Trifft dies alles nicht zu, so sollte der Sondengänger vor der eigentlichen Suche mit dem Metalldetektor die Ackerfläche nur mit den Augen absuchen. Bei völlig „sauberen“ Äckern, die frei sind von Scherben, Dachziegel oder Mörtelresten, lohnt eine Suche wahrscheinlich nicht. Dies sind aber nur eigene Erfahrungswerte und müssen nicht unbedingt immer zutreffen!

4.1 Sonderfall – Suche auf eigenem Grundstück

Es ist eine landläufige Fehleinschätzung, dass die Suche auf eigenem Grund und Boden genehmigungsfrei sei. Das Privatrecht unterliegt auch hier dem Landesrecht!

Das heißt in letzter Konsequenz, dass die Suche bzw. das Graben hier unter Zuhilfenahme eines Metalldetektors genehmigungspflichtig ist! Wenn ein historisch wertvolles Fundobjekt mit einem Metalldetektor geortet wird- ist das Vorsatz, der verfolgt werden kann; wenn beim Setzen eines Baumes im Garten dasselbe Objekt gefunden wird -ist das Glück. Gemeldet werden muss aber beides. Über die Unlogik kann man sich aufregen, aber ändern tut das nichts!

Allerdings muss man zu Gute halten, dass es ja auch Eigentum gibt, welches z.b. schon unter Denkmalschutz steht oder großflächig als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen ist. In diesen Fällen ist die Gesetzgebung sinnvoll.

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5. Öffentliche Anlagen

Die Suche in öffentlichen Anlagen ist in den meisten Fällen (aber nicht immer!) ohne besondere Genehmigung

Solche Standorte (mit Rasenumgebung) sind ebenso wie Spielplätze als "nachwachsende Fundstellen" beliebt - aber weniger bekannt...

Solche Standorte (mit Rasenumgebung) sind ebenso wie Spielplätze als „nachwachsende Fundstellen“ beliebt – aber weniger bekannt…

möglich. Zu öffentlichen Anlagen zählen in diesem Fall u. a. Kirmesplätze, Festwiesen, Parkanlagen, etc.

Im Zweifelsfall sollte man aber bei der zuständigen Ordnungsbehörde (Ordnungsamt oder Kreisverwaltung) nachfragen, ob diese etwas gegen eine Oberflächensuche in ihren Anlagen einzuwenden haben, da einige Flächen unter Kultur- oder Denkmalschutz stehen können, daher gebe ich hier auch nur eingeschränkte Empfehlungen zum Suchen.
Die Fundchancen sind da, wo sich viele Menschen aufhalten, immer größer als in anderen Gebieten. Allerdings ist das Müllaufkommen auch wesentlich größer…

Ein weiteres lohnendes Suchziel sind Parkschein- oder andere „Geldautomaten“, die im „Grünen“ stehen und nicht, oder nur teilweise, betoniert sind. Hier kann die Fundhäufigkeit von neuzeitlichen Münzen sehr hoch sein! Außerdem ist bei diesen Flächen mit wesentlich weniger Vermüllung zu rechnen.

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6. Flußufer, Bäche und Quellen

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Prospektion bei Niedrigwasser am Rhein – hier war Anglerblei der Hauptfundkomplex :-)

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Die Suche an Flußufern kann sich ebenfalls lohnen. Auch sind niedrige Wasserstände immer eine Möglichkeit, um Funde zu bergen, an die man sonst nur als Taucher herankommen würde. Bedingt durch den Transport der Fundgegenstände im Wasser, Sand und Geröll sind diese aber oft glattgeschliffen und/ oder mit kleinen Steinen und Muscheln verkrustet.

Auch sollte man bei der Flussuche vor allem bei Niedrigwasser immer daran denken das nicht nur wertvolle Funde geortet und angegraben werden können sondern ebenso einen Vielzahl von Munition. Angefangen von einer Patronenspitze bis hin zu einer Fliegerbombe!! Daher ist es (auch hier) besonders wichtig eine Pinpointersonde und ein geeignetes Grabungswerkzeug zu verwenden. Dort wo viel Geröll vorkommt ist eine gut Grabungshacke oder ein Eispickel die erste Wahl.Die Suche an naturbelassenen Bächen oder auch in trocken gefallenen Bachbetten kann auch von Erfolg gekrönt sein.
Ebenso das Sondieren im Bereich von Quellen. Hier haben zu allen Zeiten Reisende und Wanderer Rast gemacht und das ein oder andere Metallobjekt verloren.

 

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7. Badeseen und Strandbäder

Die Suche an Badeseen kann in vielen Fällen ebenfalls sehr erfolgreich sein – vor allem dort wo sich in den Sommermonaten viele Leute aufgehalten haben, hier im Besonderen auf den Liegewiesen und an Sandstränden.

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Bei der Liegewiesensuche an einem Gewässer belohnt nur Ausdauer und ein guter Diskriminator den Sucher!

Zu beachten ist noch folgendes:

1. Detektor auf minimale Leistung stellen!

Die Eindringtiefen brauchen auf Liegewiesen nicht groß zu sein, da erfahrungsgemäß die meisten Funde im Oberflächenbereich (bis 10 cm) zu finden sind.

2. Den Diskriminator so hoch einstellen, dass Kronenkorken ausgeblendet oder nur noch mit einem Knackton angezeigt werden. Vorteil: Wesentlich weniger Grabungsaktivitäten!! Nachteil: Je nach Diskriminatorgüte werden dabei auch wertvolle Metallobjekte ausgeblendet!

Daraus folgt:

3. Nicht auf die Leitwertanzeige eines Detektors verlassen! Kronenkorken und vor allem Aluziehlaschen werden oft genauso gut wie Silberringe oder Münzen angezeigt.

4. Externe Pinpointersonden verwenden! Ansonsten kommt man vergleichsweise langsam voran. Diese Zusatzgeräte verschaffen einen nicht zu verachtenden Zeitvorteil, da die „Funddichte“ meist wesentlich höher ist als an anderen Orten!!

5. Geeignetes Grabungswerkzeug verwenden!

Ein Klappspaten ist bei einer Wiese so ziemlich das ungeeignetste Grabungswerkzeug…

Erstens muß man den wurzeldurchzogenen Grassoden durchstechen, zweitens liegen unter dem Gras oft kleine Steine und 3. sollte die Wiese nach einer Suche nicht aussehen als wenn eine Rotte Wildschweine darüber hergefallen ist!!

Als geeignetes Grabungswerkzeug für Wiesengelände kann man, speziell für den Oberflächenbereich (bis 8 cm Tiefe) ein stabiles Messer verwenden. Damit lässt sich schnell ein kleiner Bereich ausstechen, der nach erfolgreicher Bergung des Metallobjektes wieder als „Verschluss“ aufgesetzt wird. Desweiteren eignen sich Pflanzschaufeln oder auch Unkrautstecher (Gartencenter), ebenso praktisch sind Blumenzwiebelpflanzer. Für tiefere Löcher eignet sich ein Maurerhammer oder ein Eispickel.

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Die meisten Suchspulen von Markendetektoren sind im Originalzustand bis kurz an die Elektronikbox wasserdicht, so dass man keine Angst um sein Gerät haben muss.

Nicht nur an Land lassen sich interessante Funde machen!

Auch im Flachwasserbereich von Badeseen geht so einiges verloren. Auch hier sollte der Detektor so wie unter Punkt 1. und 2. beschrieben ist, eingestellt werden. Zum Graben verwendet man hier am besten ein stabiles Nudelsieb (aus Kunststoff) oder speziell dafür erhältliche Lochschaufelkellen, sogenannte Scoops.

Natürlich sollten die Suchspulen der verwendeten Detektoren auch wasserdicht sein!!

Wer Taucher ist und/oder über ein Unterwasser-Suchgerät verfügt, wird speziell im Uferbereich von Seen sehr oft fündig. Durch das meist kühlere Wasser werden die Gliedmaßen dünner und schon manch einer hat dabei seinen Fingerschmuck auf Nimmerwiedersehen verloren!
Auch werden stille Gewässer oft als Platz gewählt, um sich von Dingen zu entledigen die nicht immer legal erworben wurden….

Wie bei anderen öffentlichen Anlagen gilt auch hier:

Wenn möglich erst fragen – dann suchen!

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8. Strandsuche

Die Strandsuche ist an fast allen deutschen Küsten erlaubt. Ausgenommen hiervon sind Naturschutzgebiete, Privatstrände und militärische Sperrzonen.
Eine Strandsuche kann sehr ergiebig sein, auch wenn man damit rechnen muß, dass neben Münzen und Schmuck (Ringe) eine unglaubliche Menge von Kulturschrott (Silberpapier, Dosenabreißer, etc.) zu finden sind.

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Metalldetektoren-verboten Schild an einem Strand in Schouwen-Duiveland (Provinz Zeeland NL)

An einigen holländischen Stränden ist die Suche mit Metalldetektoren verboten.

Dies steht in aller Regel aber angeschlagen.

Neuerdings gibt es eine Informationsbrochüre welche die Strandbereiche u.a. im niederländichen Renesse (Schouwen-Duiveland/Zeeland) regelt wo die Suche mit Metalldetektoren, erlaubt oder verboten ist. Hier der Infolink (PDF)

NL Hinweis: Das Suchen in den Dünen der niederländischen See ist im Allgemeinen strengstens verboten.

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In eigener Sache…….

Ich verdiene meinen Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Verkauf von Metalldetektoren und Zubehör. Mein Ziel ist es jedoch auch, möglichst umfassende Informationen für Sondengänger und Sondengänger-Anfänger zu geben und auch die angebotenen Produkte so transparent wie möglich darzustellen und damit fundierte Informationen jenseits von Werbeversprechen und rein technischen Informationen zu bieten. Wenn Ihr meine Arbeit auch für zukünftige Projekte unterstützen möchtet, freue ich mich über Euren Einkauf im Shop.

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